Das sind auf Papier gesprühte, mehrfarbige Motive, die seiLeise im Studio vorbereitet und als Poster im Stadtraum verklebt. Der öffentliche Raum ist dabei mehr als eine bloße Leinwand seiner Arbeiten, er ist Dreh- und Angelpunkt seines Schaffens und Bezugspunkt dessen, was ihn als Street Art-Künstler definiert und legitimiert.
„Ideologisch treibt mich der Wille an, den öffentlichen Raum mitzugestalten, das etablierte Grau der Stadt nicht akzeptieren zu müssen, Kultur zugänglich zu machen und nicht allein der Werbung die Farbgestaltung des urbanen Raumes zu überlassen“, so seiLeise. „Wenn ich es dann noch schaffe, dass Menschen sich auf ihrem Weg durch die Stadt an meiner Kunst erfreuen und deren Lächeln mich erreicht, fühle ich mich in dem, was ich mache, bestätigt.“
Thematisch beschäftigen sich seiLeises Arbeiten oft mit dem aktuellen Zeitgeschehen, üben einen Kommentar auf gesellschaftliche Missstände oder aktuelle politische Debatten – oftmals transportiert durch Kinderaugen. seiLeise möchte mit seiner Kunst zwar Impulse setzen, den Betrachtern aber dennoch einen gewissen Interpretationsspielraum überlassen, um eigene Gedanken und Deutungen zu formulieren. Für ihn persönlich ist es dabei wichtig, sich als Künstler immer wieder neu zu erfinden, zu experimentieren und sich weiterzuentwickeln. Das ist ein Wesensmerkmal seines künstlerischen Selbstverständnisses.