// Im Kopf von seiLeise Teil #2 // Im Rhythmus der Stadt – Kunst als flüchtiges Zeitdokument

 

Im Zen­trum mei­nes künst­le­ri­schen Han­delns steht die Aus­ein­an­der­set­zung mit dem urba­nen Raum als Trä­ger von Zeit, Erin­ne­rung und Ver­än­de­rung. Mein Schaf­fen ist ein fort­wäh­ren­der Ver­such, im Rhyth­mus der Stadt den Puls der Gegen­wart zu erfas­sen und in flüch­ti­gen Inter­ven­tio­nen sicht­bar zu machen.

Jedes Werk ver­steht sich als tem­po­rä­res Zeit­do­ku­ment – ein stil­ler Ein­griff in den Stadt­raum, der Orte ohne Iden­ti­tät für einen Moment neu auf­lädt und ihnen eine eige­ne Spra­che ver­leiht. Die­se Spu­ren sind von Beginn an dem Wan­del über­las­sen: Sie ent­ste­hen im öffent­li­chen Raum, wer­den Teil sei­ner Dyna­mik und ver­schwin­den schließ­lich wie­der in den Strö­mun­gen urba­ner Transformation.

Sobald mei­ne Arbei­ten ihren Platz im Stadt­raum gefun­den haben, lösen sie sich aus mei­nem Besitz. Sie gehö­ren der Stadt, den zufäl­li­gen Betrach­tern, den Wit­te­run­gen und dem unauf­hör­li­chen Pro­zess der Veränderung.

Die Moti­ve selbst ent­ste­hen ohne fes­ten Hin­ter­grund; erst durch ihre Kon­tex­tua­li­sie­rung im urba­nen Umfeld erlan­gen sie ihre end­gül­ti­ge Form. Im Span­nungs­feld zwi­schen figür­li­cher Dar­stel­lung und der rau­en Tris­tesse städ­ti­scher Ober­flä­chen ent­steht eine Ästhe­tik, die sowohl Kon­trast als auch Sym­bio­se ist – ein Dia­log zwi­schen Bild und Umge­bung, zwi­schen künst­le­ri­scher Ges­te und städ­ti­scher Realität.